Es ist eine der zentralen Fragen im Umgang mit der Corona-Pandemie : Schützt eine Infektion vor einer erneuten Erkrankung und erlangen Covid-Patienten eine Immunität gegen das Virus? Eine eindeutige Antwort liefert die Wissenschaft trotz zahlreicher Studien derzeit nicht. Allerdings häufen sich die Untersuchungen, die einen längeren Schutz zumindest nahelegen.
Ein Forscherteam der Uniklinik Freiburg veröffentlichte nun eine Studie, die Mut macht. Sie kommt zu dem Schluss, dass der Körper eines Corona-Infizierten sogenannte T-Gedächtnis-Zellen bildet. Diese verbessern langfristig den Schutz eines Patienten vor einem bestimmten Virus: Wenn sich ein Mensch erneut infiziert, lösen diese Zellen eine schnelle und effektive Immunreaktion aus.
Immunität und Corona: Antikörper spielen zentrale Rolle
Kontrovers diskutiert wird in der Forschung, wie lange Antikörper vor dem Virus schützen. Antikörper sind Proteine, die der menschliche Organismus bildet, um Viren und Bakterien zu beseitigen.
Nachdem zunächst einige Studien zu dem Schluss kamen, dass diese „Abwehr-Helfer“ nach wenigen Monaten wieder verschwinden, stimmen die Ergebnisse einer im Fachmagazin „Science“ veröffentlichten Untersuchung optimistisch. Die Forscherinnen und Forscher haben die Antikörper-Konzentration bei 120 Probanden über ein halbes Jahr hinweg verfolgt. Bei den meisten war kaum ein Rückgang feststellbar.
Die Havard Medical School publizierte eine Studie mit vergleichbarem Tenor: Wie der Deutschlandfunk berichtet, war bei den 300 Infizierten noch nach drei Monaten Antikörper nachweisbar, bei einigen auch nach sechs Monaten, allerdings in geringerer Konzentration.
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Corona: RKI bleibt in seinen Aussagen vage
Eine abschließende Antwort, ob ein Mensch immun gegen das Coronavirus ist, geben die Antikörper allerdings nicht – dafür spielen zahlreiche andere Faktoren eine Rolle, zum Beispiel wie stark das Immunsystem generell ist.
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Eine Frage, die die Forschung noch klären muss, ist auch, warum einige Studien schon nach kurzer Zeit keine Antikörper mehr nachweisen konnten. In der ehemaligen Corona-Quarantäneort Neustadt am Rennsteig ließen sich beispielsweise bei rund der Hälfte der mit dem Sars-CoV-2-Virus Infizierten keine Antikörper gegen den Erreger nachweisen. Dies hatte eine von Mai bis August laufende Untersuchung des Universitätsklinikums Jena in dem rund 900 Einwohner zählenden Ort nahe Ilmenau ergeben.
Wohl auch deshalb bleibt das Robert Koch-Institut (RKI) mit seinen Aussagen sehr vorsichtig: Möglich ist es weiterhin, dass sich die Dauer der Immunität von Mensch zu Mensch unterscheidet, heißt es dort. (les/dpa)
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